Nach der Lehrstunde in Sachen Baseball, am Donnerstag durch die Vienna Bulldogs erteilt, konnten die Zuschauer am Hell’s Gate am Sonntag einem wahrlich nervenaufreibenden Baseballkrimi beiwohnen. Sowohl die Red Devils als auch die Tulln Ravens II zeigten vor allem ihre offensiven Stärken, während die Defensive auf beiden Seiten von vermeidbaren Fehlern und Unsicherheiten geprägt war.
Bei uns dürfte eine der Hauptursachen dafür gewesen sein, daß auf vier Stammspieler, darunter First-Baseman Georg FUCHS, verzichtet werden mußte, und somit nur ein Infielder auf seiner angestammten Position spielen konnte. Gleichzeitig gab Frederic ARTNER sein Ligadebüt, machte aber seine Sache als Short-Stop und auch in der Offensive sehr gut. Ebenso präsentierte sich das Infield der Ravens II nicht gänzlich in Stammformation.
Während des gesamten Spiels konnte sich trotz vieler Runs und einigen Doubles keines der beiden Teams absetzen, und so entwickelte sich das Spiel ab dem siebten Inning zu einer wahren Nervenschlacht: Mit einem Punkt Rückstand gingen die Red Devils in das wegen der 3-Stunden-Begrenzung letzte 8. Angriffsinning. Lukas SCHRENK und Rainer FUCHS konnten dem hervorragenden Closer der Ravens einen Walk abtrotzen, wonach Powerhitter Manuel SCHRENK seinen Bruder mit einem Double nach Hause brachte. Bei Bases-loaded und keinem Out warteten nun alle auf den spielentscheidenden Run, der jedoch an diesem Tag einfach nicht gelingen wollte. Schuld daran waren vor allem die fehlende Routine für solche Situationen und der ausgezeichnete Closer der Ravens.
Somit mußte wegen des Gleichstands doch noch ein weiteres Inning angehängt werden, in welchem die Tullner wieder mit einem Punkt in Front gingen, wodurch die Spannung erneut an ihrem Höhepunkt angelangt war. Auf der Gegenseite schaffte es Stephan PAUKNER nach einem Double auch noch auf die dritte Base, doch die folgenden Batter konnten ihn nicht mehr nachhause bringen.
Somit verließen die Tullner nach dem eindeutig spannendsten Spiel in der Geschichte unseres Vereins mit einem 24:23-Sieg das Waldviertel, während sich einige Red Devils wegen der vertanen Chancen enttäuscht zeigten.